Freitag, 21. Juli 2017
Gedankengänge2.0
▪Ich brauche ein Haustier.
▪Bewundernswert zu was das menschliche Gehirn bzw die menschliche Psyche fähig ist.
▪Geld ist zerstörerisch.
▪Wie sehr prägt uns unsere Vergangenheit. Familie. Kontext in den man aufgewachsen ist? Wie sehr prägt uns der Erfolg oder nicht Erfolg unserer Eltern? Wie viel steckt hinter den Studien, dass Kinder aus Hartz4 Familien weniger Erfolg im Leben haben als andere? Wie sehr prägt uns unsere Fanilie- ob man Kotakt hat oder nicht? Ob man dagegen ankämpfen tut oder nicht?
▪Herrlich. Herrlich. Und am Ende bekommt jeder sein Karma. Herrlich.
▪ 2 ; 1; 5
▪ Meer geht immer!
▪Und bei Nacht, wenn alles still und leise ist fängt das Chaos im Kopf an.
▪So manch ein Lied, berührt einem mehr als 1000 Worte.
▪Und Vielleicht gibt es doch Schutzengel.
▪Allen Guten Dinge sind drei. Was wohl als nächstes kommt?
▪Seit zwei Jahren in Deutschland. Seit zwei Jahren will ich einfach nur weg.
▪Manchmal bringt einen eine klitzekleine kleine Geste am Ende des Tages zum Schmunzeln und rettet einen den Tag.
▪Geld; das dreckigste auf der Welt. Und trotzdem wollen es alle haben.
▪Ich liebe das Wir. Das Uns.
▪Dieser Moment, wo du nicht weißt ob du lieber weinen oder deine Faust gegen die Wand Donnern sollst.
▪Bewundernswert, wie Geld einen die Laune verbessern oder verschlechtern kann. Oder sollteilweise ich besser sagen; nicht vorhandenes Geld. Herrlich. Herrlich. Wie ich doch Bürokratie liebe. 👌🖕🖕🖕🖕🖕🖕🖕🖕
▪Please Take me far far away. Somewhere where the sun is shining and the Birds are singing about something beautiful.
▪Super. Dann hat man eh schon scheiß Laune und dann darf man sich auch noch anhöRen, dass man selber schuld seie, dass man kein Geld hat und es ja am Bildungsstand liege. Aussage des Tages. Wirklich. Applaus. Applaus. Und wieder einmal stelle ich fest; Wie abartig und dämlich Menschen seien können. Herrlich.
HipHipHurra! 👌🖕👏!!!!
▪Nicht immer ist es das, was wir denken. Manchmal erscheint es uns so eindeutig. Doch in Wirklichkeit ist es was ganz und gar anderes. 🍷

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Sonntag, 21. August 2016
Eine bisschen andere Liebesgeschichte
Wow. Da stand sie nun. Rewia. Eine polnische Warmblut Stute. Guckte mich aus neugierigen Augen an. Ich sollte reiten lernen. Ein- bis Zweimal die Woche. Sechs Stunden auf ein kleinen Reiterhof in Polen. Pferde? Kannte ich. Ich fand sie immer schon faszinierend. Reiten? Wollte ich schon immer. Geld hatten wir aber nie dafür. Traute mich nie zu fragen. Wäre zu fett. Zu schwer. Die Pferde würden ja unter mir zusammen brechen. So die Kommentare meiner Brüder. Doch dann. In Polen. Ich solle doch einmal Probereiten. Dann weiter entscheiden. Ich tat es. Auf Rewia. Sie war bereits 21. Sah aber aus wie fünfzehn. Und wenn ich ihre Mähne gemacht habe sogar wie 12. Ich war erschrocken. Sie stand in der Box. Konnte es kaum glauben. Sie war so riesig. Stockmaß von 168cm. Ich putzte sie. Satteln und Hufe machte meine Lehrerin. Dann ging es zum aufsteigen. Leichter als gedacht. Sobald ich auf ihren Rücken saß, war ich die Ruhe selbst. Es war ungewohnt. Die Bewegungen. Der Rythmus. Der Takt. Alles so neu. Aber so toll. M. nahm mich an die Lounge. Führte mich übern Reitplatz. Ich sollte mich an die Bewegungen gewöhnen. Lernen auf ihre Bewegungen zu achten.
Dann Circel. Im Kreis. Schritt. Links herum. Füße aus den Bügeln. Wieder rein. Hochziehen. Hände auf ihre Schultern legen. Wann bewegt sich welches Bein?
Es war leicht für mich. Ich fühlte ihre Bewegungen. Ich saß das erste Mal auf einen Pferd und wusste “Das erste Mal und gan bestimmt nicht mein letztes Mal!!”
In der gleichen Stunde trabten wir das erste Mal. Es war ungewohnt. Aber schön.
Ich lernte eine neue Sprache. Die Sprache der Pferde. Die schönste Sprache der Welt die es gibt.
Danach hieß es absatteln. Putzen. Stall machen. Weide abgehen. Zäune reparieren. Zwischendurch Pfannenkuchen essen. Kaffee trinken. Füttern, Tränken. Spazieren mit M. Die Tage bei M. waren meine Lieblingstage. Meine Woche ging nicht von Montag bis Sonntag. Sondern von “Tag bei M. Bis nächsten Tag bei M.”
Ich ging da regelmäßig hin. Wenn es hoch kam drei mal die Woche. Ich kam schnell voran. Es machte mir Spaß. Sehr sogar. Neben den praktischen lernte ich eine Menge Theorie. M. und ich saßen in ihrer kleinen Küche. Bei Kaffee und polnischen Twarog (Quark ähnlich ). Redeten. Lasen Bücher. Diskutierten über Unterschiedliche Trainingsmöglichkeiten. Welches Futter für welches Pferd? Was muss man wissen? Was darf man auf gar keinen Fall?
Ich lernte alles. Ja wirklich alles. Ich liebte die Stunden mit M. und den Pferden.
Ich ritt schnell ohne Lounge. Schon bald ritten M. und ich gemeinsam. Wow. Ich bewunderte sie dafür, wie geschmeidig es aussah. SO. Will ich auch reiten. Es sah so schön. So toll. So leicht.
Schritt und Trab beherrschte ich nun fast perfekt. Rewia und ich waren ein eingespieltes Team. Schon bald begrüßte sie mich mit einem Schnauben, wenn ich in den Stall reinkam. Schmiegte ihren Kopf an meine Schulter. Ich war fasziniert von ihr. Egal was war. War ich bei ihr, war ich ruhig. Auf ihren Rücken fühlte ich mich frei. Ich liebte es zu reiten. Jede Sportart die ich mache. Jede Tätigkeit. Ich fordere immer das Risiko heraus. Will immer das Maximum. Will alles. Egal, wie hoch das Risiko. Nicht mit Rewia. Nicht mit Pferden. Da heißt es gemeinsam zu lernen. Gemeinsam voran zu kommen. Auf das Pferd achten. Wie viel kann ich ihr noch zumuten? Wie viel mir?
Was denkt? Was sieht sie? Wovor kann sie sich erschrecken? Es ist ein Zusammenspiel.
Oft ritten wir aus. Mal zu zweit. Dann mal mit K. Es war toll. Durch den Wald. Im Galopp. Bergauf. Bergab. Auf den Rücken eines Pferdes sieht die Welt ganz anders aus. Du musst anders Denken.
Es ist jedes Mal bezaubernd gewesen. Ein wahnsinns Gefühl.
Irgendwann durfte ich ihre anderen Pferde reiten. Ich bin alle geritten. Alle auser Babcia (z. D Oma) und Rywalka.
Erst Rewiach. Ein sturer Hengst. Total verschmust. Ein perfekt trainiertes Pferd. Sowie alle Pferde von M. Dann Rywalka. Und als ich Rywalka reiten durfte. Da wusste ich, ich habe es geschafft. Sie wurde nur von M. Geritten. Und stand seit zwei Jahren. Denn ihr Mitbewohner ritt kaum noch. Leider. Denn S. war ein guter Reiter. Genauso wie M. Alle beide haben Medailien gewonnen. Und Rywalka war S. Pferd. Ich war die erste die sie reiten durfte. Sie war steif. Lief nicht gut unterm Sattel. Nach zwei Monaten lief sie super. Wir waren ein gutes Team. Sie war empfindlicher. Sensibler. Schreckhafter als Rewia. Ob im Gelände oder auf dem Reitplatz. Sie war komplett anders. Und sie war schnell. Sehr sogar. Ich habe sie geliebt. Rewia auch. Aber Rywalka war noch einmal anders. Eine größere Herausforderung. Ich ritt sie das erste mal ohne Sattel. Unglaubliches Gefühl. Ich spürte jede einzelne Bewegung von ihr. Ich spürte jeden Muskel. Ich spürte ihre Wärme. Es war einfach so wundertoll. Im Trab war es erst bisschen wackelig. Vor allem in den Kurven. Aber wozu hat ein Pferd eine Mähne? Ja. Zaumzeug trug sie. Benutzte ich aber seit langen nicht mehr. Bei ihr reichten mitlerweile die leichtesten Signale. Körpergewicht. Beine. Mehr nicht. Ich liebte es. Genoss es jedesmal.
Irgendwann ritt ich Kasztan. Der größte. Und der dickste im Stall. 179cm Stockmaß. Zwischen uns passte die Chemie nicht. Es war nicht MS Pferd. Es war Ks Pferd. Anders geritten. Es war OK. Aber es passte mit uns nicht. Hin und wieder ritt ich ihn. Nicht oft. Meistens Rewia und Rywalka.
Nachdem ich Rywalka oft ohne Sattel ritt, war Rewiach dran. Ich war nervös. Er war anders. Hatte einen anderen Gang. Ihn auszusitzen im Trab war schwer. Er warf einen aus den Sattel. Egal. Ich wolte es unbedingt versuchen. Es klappte. Es war ungewohnt. Im Schritt klappte es. Im Trab auch. Fast. Dann kam eine Kurve. Rechtsherum. Zu scharf abgebogen. Bin runtergerutscht. Nichts passiert. Rewiach blieb stehen. Schaute mich verdutzt an. Ich musste schmunzeln. Weiter ging es. Diesmal allerdings mit Sattel.
Ich ritt bei jeden Wetter. Bei Sonnenschein. Bei Wind und Regen. Bei Schneefall und Minus Graden. Es war mir egal, wie verfroren ich hinterher war. Es tat jedes Mal gut. Und wenn meine Füße eefroren waren, dann saß man vorm Kamin bei einer Tasse Kaffee und wärmte sich auf. Umd hinterher wieder raus. Denn Pferde muss man bei jeden Wetter versorgen. Es war eine tolle Zeit.
Doch das Ende nahte viel zu schnell. Ich musste nach Deutschland zurück. Das letzte Mal reiten. Wir ritten aus. Ab ans Wasser. Es war wundervoll. Doch es fiel mir schwer Abschied zu nehmen. Zu sehr sind mir die Pferde und M. ans Herz gewachsen. Hier Fühlte ich mich wohl. Konnte runterkommen. Ausschalten. Ich war danach in mehreren Stalls in Deutschland. Aber nirgendwo war es wie in Polen. Wie bei M. Es fehlt mir. Ich würde alles tun. Ja wirklich alles um dort wieder reiten zu können. Ich saß seit dem auf viele unterschiedliche Pferde. Auf Western Pferde. Hochausgebildete Turnierpferde. Doch keins reichte das Wasser mit den in Polen. Ich vermisse es. Und ich hoffe sehr, dass ich eines Tages nochmal durch die Wälder reiten darf. Noch einmal mit Rewia im Galopp über den Reitplatz donnern darf. Und. Ganz vielleicht. Wenn ich soweit bin. Mit Rewia. Ohne alles. Über die Felder preschen darf.
Ich liebe Pferde einfach. Denn Pferde sind ehrlich. Sie zeigen einen offen umd ehrlich ob sie dich mögen. Ob du was falsch machst.
Und ich bin M. und S. so unglaublich dankbar, dass sie mir die Sprache und den Umgang mit Pferde zeigten.

"Es ist nicht schwer, ein Pferd zu lieben. Aber es ist schwer, von einen Pferd geliebt und respektiert zu werden...! "
Polnisches Sprichwort

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Samstag, 6. August 2016
Dieses eine Lied
Und da lief dieses Lied. Im Radio. Die Melodie. Der Text. Er erinnerte mich.
An damals. An alte Zeiten. An Augenblicke. Längst vergangene. Längst vergessene. Verblasst. Vermisst. An Augenblicke, welche mal waren und vorbei sind. An Situationen. An Gefühle. Wut. Verzweiflung. Trauer. Hass. Schmerzen. Liebe. Hilflosigkeit. Schutzlosigkeit.
Das Lied läuft. Der Text. Die Melodie. Es passte eins so perfekt zu mir. Zu meiner Situation. Zu meiner Gefühlslage. Es drückte aus, was ich empfand. 2.56 Minuten kurz. 176 Sekunden. Lang. Es passte perfekt. Zu 100%.
Ich hörte es hoch und runter. Mitsingen? Kein Problem. Doch als es dann lief. Als ich es wieder hörte. Jetzt. Heute. Da war es anders. Da war ich anders. Da passte es nicht mehr. Dieses Lied…. Es war ein Kapitel an sich. Es hat seine eigene Geschichte in meinen Leben. Es ist ein tolles Lied. Aber es passt nicht mehr. Es gehört zu einer anderen Zeit. Zu einer Zeit, wo ich noch anders war. Wo ich noch nicht so war wie jetzt. Wo ich alle Hoffnung aufgegeben habe.
Ganz selten. In aller Ruhe. Wenn ich alleine mit mir bin. Wenn nichts da ist. Wenn es leise ist. Dann. Dann höre ich es manchmal noch. Lasse alte Bilder vor meinen Augen entstehen. Sehe mich selbst. Sehe mich wie ich damals war. Sehe wer ich war. Wer ich geworden bin. Und frage mich, wer in mal sein werde. Sitze im Theatersaal. Erste Reihe. Einziger Zuschauer. Und sehe mich selbst in der Hauptrolle.
Es waren harte Zeiten. Eine Zeit in der ich oft vorm Aufgeben war. In der ich immer wieder aufgegeben habe. Zu stark um liegen zu bleiben. Zu schwach um aufzustehen. Zu stolz um Hilfe zu schreien. Eine Zeit. Ein Kapitel. Ein Kapitel was kurz und doch so lang war. Ein Kapitel voller Emotionen. Voller Tränen. Voller Wut. Voller Verzweiflung. Ein Kapitel. Ein Abschnitt. Eine Situation. Welche ich nicht ändern konnte. Ich aber an mich arbeitete. Fortschritte machte. Kompromisse einging. Lernte einzustecken. Zurück zustecken. Um dann vorwärts zu kommen.
Ein kurzer Abschnitt. Ein kurzes Lied. Mit einer starken Ausdruckskraft. Heute höre ich es. Jetzt gerade. Und ich genieße es. Es ist der gleiche Text. Die gleiche Melodie. Und alles doch so anders.
Ich mache es aus. Wechsel die Playlist. Neue Melodien. Neue Klänge. Neue Texte. Neue Lieder. Es ist ein Neuanfang. Es ist an der Zeit zu leben. Sich neu zu entdecken. Altes hinter sich zu lassen. Neues zu entdecken.

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Samstag, 23. Juli 2016
MEER
Sie steht am Strand. Der Wind streichelt sanft ihre Haut. Es ist nachts. Vollmond. Sternenklarer Himmel. Nicht warm. Nicht kalt. Angenehm. Der Mond spiegelt sich im Meer. Sie schaut hinaus aufs Meer. Spürt diese Sehnsucht in sich. Sie will weg. Dieses Gefühl macht sich in ihren ganzen Körper breit. Sie vergräbt ihre Füße im Sand. Kühl. Nicht so brennend heiß, wie bei Tag. Alles so still. Nur das Rauschen des Meeres. Wellen brechen. Ziehen Sand und Muscheln mit sich in die Tiefe. Sie geht ein Schritt. Und noch ein Schritt. Immer näher ans Wasser. Sehnsucht. Fernweh. Was ist nur hinter den Horizont? Was kommt danach? Sie will ihren Horizont erweitern. Sie liebt das Meer. Doch das Meer birgt so viel Sehnsucht in sich. Sie liebt es. Es beruhigt sie. Dich es kratzt sie auch auf. Denn ihr wird klar, wie gefesselt sie schlussendlich ist.
Das Wasser umspielt mittlerweile ihre Füße. Erfrischend. Es ist so kühl. So frisch. So voller Leben. Sie geht weiter. Schritt für Schritt. Immer tiefer. Das Wasser reicht ihr über die Knie. Eine sanfte Gänsehaut bildet sich. Mit den Fingerspitzen berührt sie fast zaghaft die Wasseroberfläche. Spürt die Wellen. Spürt den Rhytmus. Jetzt sind die Wellen klein. Sanft. Doch an manchen Tagen sind sie gefährlich. Lebensbedrohlich. Zerstörerisch. Aggressiv. Schnell. Laut. Nicht heute. Nein. Heute sind sie sanft. Weich. Angenehm.
Schritt für Schritt. Geht sie voran.
Das Wasser reicht ihr knapp übern Bauchnabel. Sie steht an der Kante. Bruchstelle. Ein Schritt und sie verliert den Boden unter sich. Dunkelheit. Kontrollverlust. Sie steht da. Ihr Körper bewegt sich im Rhytmus der Wellen. Im Rhytmus des Meeres. Der Wind nimmt zu. Der Wellengang stärker. Sie schaut den Mond an. Kriegt ihre Augen nicht los von ihm. Wolken ziehen auf. Es wird dunkler. Sie atmet ruhig. Niemand ist da. Und sogar wenn. Zu dunkel um sie zu sehen.
Sie atmet. Ein letztes Mal?
Sie nimmt ihren Mut zusammen.
Macht einen weiteren Schritt.
Lässt sich fallen.
Sinkt. Wasser füllt ihre Lungen. Sie treibt immer weiter runter. Hat den Boden verloren. Hat die Kontrolle abgegeben. Es wird dunkel um sie herum. Das Meer ist stärker als sie. Als sie es jemals sein wird. Alles dunkel.

Augen aufreißen. Sich umgucken. Zimmerdecke. Wecker klingelt. 7:00 Uhr. Reißt die Decke von sich. Setzt sich hin. Atmet tief durch. Nimmt sich eine Zigarette. Es war nur ein Traum… Wieder einmal...

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Dienstag, 19. Juli 2016
HeyDuDaOben?
Hey Du da oben...

Erinnerst du dich an mich noch? Ich war das kleine Mädchen, welches nachts wach in ihren Bett lag und dich fragte, womit sie das verdient hat. Das Mädchen, welches dich fragte wer du bist. Wer sie ist. Wieso ihr so viel scheiße passiert ist und noch immer passiert. Ich war das kleine Mädchen, welches unter Tränen zu dir sprach. Bitte hilf mir. Doch du warst nicht da. Sie sprach Nach für Nacht mit dir. Die Konversationen wurden immer seltener. Denn du zeigtest dich nie. Sie wuchs heran. Wurde reifer. Aus dem kleinen Mädchen wurde eine Junge Frau. Sie wurde zu mir. Ich bin dieses kleine Mädchen von damals. Nun wende ich mich an dich. Sitzend im Zug. Mit den Nerven am Ende. Sag mir, warum hast du mich in Stich gelasse? Warum hast du eine Welt voller Ungerechtigkeit erschaffen? Wieso wird von Opferschutz geredet, doch es passiert nichts. Wieso kommen Täter einfach so davon? Wieso gibt es Mörder, Vergewaltiger, Psychopathen, Schläger, Sadisten… warum? Wieso erhört man die Opfer nicht? Wieso???
Wieso müssen Opfer so sehr unter dem Traumata leiden? Bekommen psychische Störungen, werden Schizophren, paranoid, multipel, depressiv, suizidal. Bekommen Diagnosen über Diagnosen. Borderline. PTBS. Dissoziativ. Zwangsstörung. Kontrollzwang. Panikattacken. SVV. Autonome Aggression. Essstörung.
Und die Täter? Die kommen davon. Leben weiter ihr Leben. Applaus. Hast du gut gemacht.
Wieso müssen die Opfer alles verlieren? Halt. Sicherheit. Schutz. Lebenswille. Selbstwertgefühl. Vertrauen. Liebe. Freude. Kindheit. Familie. Ein Leben.
Wieso Gott? Womit haben wir es verdient. Wozu haben es die Opfer verdient?
Haben wir nicht schon genug gelitten? Durch die Tat? Durch das, was uns zugestoßen ist?
Die Täter. Ja. Die kommen davon. Leben ihr Leben. Genießen es. Wir ÜBERleben. Wir leiden.
Sag mir Gott, wo ist der Sinn dahinter? Wo ist der Grund?
Nein. Sowas hat kein Sinn. Kein Missbrauch. Keine Vergewaltigung. Sowas hat kein Sinn. Aber wenn alles ein Grund hat, warum passiert es dann? Weshalb, lässt du es geschehen?
Ja. Nur starke Personen bekommen schwere Wege. So ein Sprichwort. Aber, wer sagt denn, dass wir so stark sind. Stark genug waren?
Wir werden stark. Durch das, was uns zugestoßen ist. Weil wir überleben wollen. Mússen. Sollen.
Ich habe mich von dir abgewendet. Abgewendet von dem, was man Gott nennt. Von der Vorstellung. Von der Bibel. Denn in einer Welt voller Ungerechtigkeit. Voller Hass. Voller Krieg. Voller Lügen. Voller Betrug. Voll Heuchelei. Ist es schwer geworden an etwas zu glauben, was man nicht sieht.

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Dienstag, 12. Juli 2016
Wenn aus "irgendwer" ein "jemand" wird
Und auf einmal war da jemand. Jemand der sich nicht umdrehte. Zuguckte nichts tat. Nein. Dieser jemand sah es. Handelte. Reichte mir die Hand. Fragte ob alles gut sei. Nicht aus Höflichkeit. Nein. Sondern aus richtigen Interesse. Aus Aufrichtigkeit. Es interessierte sie wirklich. Ich war skeptisch. Was neues. Ich war mir unsicher. Soll ich es zulassen? Ist sie vertrauenswürdig. Ist sie stark genug? Ich ließ es zu. Nach all den Jahren war da jemand der nicht nur aus Höflichkeit fragte. Nach all den Jahren war da jemand, der es nicht nur machte, weil es ihr Job ist. Sondern es machte, weil sie es ernst meinte. Man reichte mir eine Hand. Ich ergriff sie. Ich war froh. Ich war erleichtert. Eine Last fiel von meinen Schultern. Ich war nicht weiter allein. Ich lernte zu Vertrauen. Zu zulassen. Sie näher an mich ranlassen. Sie hinter meinen Masken blicken lassen. Es war nicht einfach. Bis jetzt nicht. Doch etwas ist da, was mich dazu veranlasst zu bleiben. Etwas, was man nicht definieren kann. Es ist komisch. Ich bin nicht alleine mit meinen Gedanken. Ich habe nie jemanden gehabt mit dem ich so ehrlich reden konnte. Nie jemand, der einfach da war. Da sein wollte. Nie jemanden gehabt, der stark genug ist, dass ich mich anvertrauen kann. Nun habe ich jemanden. Und es fühlt sich gut an. Anders aber gut. Ob es für immer ist? Ich weiß es nicht. Will es nicht wissen. Wenn die Zeit reif ist werden wir es merken. Aber jetzt gerade ist es gut so. Und jetzt gerade bin ich echt dankbar dafür.

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Dienstag, 14. Juni 2016
"Akte AdlerHerz? Wilkomm im Leben!!"
Mein Name ist AdlerHerz. Ich bin eine Akte. Entstanden vor vielen Jahren. Meine Kinderkrippe ist das Jugendamt. Ich wachse durch die Vergangenheit. Durch die Gegenwart. Ich reise viel. Werde immer umhergeschickt. Daten und Fakten werden gesammelt. Aufgenommen, abgeheftet.
Akte auf. Akte zu.
Heute hier-morgen dort.
Wie gerne würde ich die Chance haben mal zu verstauben. Doch werde ich jedesmal meinen Schrank entrissen. Weitergeschickt. Eine neue Akte bekommt meinen Platz. Ich werde vergessen.
Ob Jahre, Monate oder nur Wochen. Aus dem Auge aus den Sinn. Menschen sind kalt. Die meisten zumindest.
Neuer Schrank. Neue Berichte. Neue Leute. Neue Leutes Arbeit. Ich. Eine Akte unter vielen. Eine von hunderten. Von tausenden. Von Millionen?!
Wer will sich da meiner annehmen....?
Man diagnostiziert mich. Borderline. Dissoziativ. Psychosomatisch. Panikattacken. Bindungsstörung. Depression. Schlafstörungen.
Bei meiner Vergangenheit. Bei meiner Gegenwart. Wer wundert sich da schon über die Diagnosen?
Ich mich nicht. Nicht mehr.
Akte AdlerHerz.
Entstanden 1998.
Ein Blatt. Mehr nicht.
Ruhiges Leben. Dann der Tag der Tage. Der Tag der alles veränderte. Ein Vermerkt. Für niemanden sichtbar. Jahre vergehen. Ich darf verstauben. Dann. Dann werde ich meinen Schrank entrissen. Werde aufgerissen. Werde ans Tageslicht befördert.
Das Spiel beginnt.

"Akte AdlerHerz?
Willkommen im Leben!!"

Viele Leutes Arbeit war ich. Viele Leuten Arbeit bin ich.
Und von vielen werde ich es noch sein.
Die einen. Die meisten. Leben nach dem Motto; Akte auf. Akte zu. Akte weg. Aus dem Auge aus den Sinn.
Die wenigsten. Zum abzählen wäre eine Hand bereits zu viel. Bleiben. Diesen Personen... gilt meinen Dank.

Akte AdlerHerz.

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