Freitag, 28. Juli 2017
Fremd im eigenem Land.
adlerherz, 03:01h
Vor zwei Jahren kam ich aus Polen zurück. Ich habe mich fremd gefühlt in diesen Land. In dem Land, welche man meine Muttersprache sprechen tut. Meine Staatsangehörigkeit gehört. Hier wurde ich geboren. Hier war ich die ersten 14 Jahre meines Lebens.
Und dennoch, ich kam zurück. Und ich war fremd.
Ich dachte auf Polnisch. Ich träumte auf polnisch. Man fragte mich was, ich reagierte auf Polnisch. Ich verwendete die Polnische Grammatik in der deutschen Sprache.
Ich fühlte mich fremd.
Drei Jahre war ich in Polen.
Mit 14 kam ich hin. Mit 17 ging ich.
Drei Jahre im Wald. In drei unterschiedlichen Familien. Und sie alle Sprachen Polnisch. Sie alle waren ein Ersatz für mich. Ein halt. Ein Rahmen, welchen ich so nie hatte. Und jeder einzelne Familie bin ich dankbar.
Drei Jahre, welche ich abgeschottet von der Umwelt war. Keine Ahnung, was "in" und was "out" war. Ich kam nach Polen und ich kannte SVZ noch. ICQ. Und Handys ohne Selfiekamera. Keine Internet-Flat. Es gab keine Hipstars. Und nicht jeder sah gleich aus. Es gab kein What's App. Und kein Messenger. Es gab keine "Famebitches" auf Instagram. Und verdammt, was ist Instagram? Snapchat war ein Fremdwort. Jeder hatte die gleiche SIM - Karte, damit man umsonst anrufen und SMS - Schreiben konnte. Es gab Farid Bang. Bushido und Sido. Okay. Kay One auch noch. Es gab die Emos und die Punks.
Dann. Nach drei Jahren Polen. Drei Jahre im Wald. Ohne Internet. Ohne regelmäßigen Fernseh gucken.
Prasselte alles aufeinmal auf mich ein.
Da gab es dann Handys. Mit Touchscreen. Jeder hatte eins. Früher hatten es nur wenige. Doch da sah man auf einmal bei jeden ein fucking Handy in der Hand. Dann gab es What's App. Und Insta. Und Snapchat. Und iwelche komischen Apps. Dann aufeinmal Selfiekameras. Und wtf wie benutzt man die? Wie mache ich eine Audio? Einfach ins Handy reinreden? Hääääääää? Versteh ich nicht. Kenn ich nicht. Lieder per What's App verschicken. Und Bilder auch. Auf einmal kam es mir vor als ob ich mehr als drei Jahre weg gewesen wäre. Aus Bushido. Sido. Farid Bang und Kay One sind 10.000 neue Rapper geworden. You Tube wurde zum Berufs Traum. Aber was hat es mit diesen Youtubern auf sich? Woher kommen die? Wieso sehen alle gleich aus? Aus der PS2 wurde eine PS4+. Alles hat sich weiter entwickelt. Alles neu.
Aufeinmal trug jeder Nikes. Ich erinnere mich. 6. Klasse. Endlich mein erstes Paar Nikes. Und alle haben sie mich angeschaut. Und heute? Heute hat jeder Nikes. Jeder sieht gleich aus. Das Handy immer mit dabei. Immer unterwegs. Immer am Snappen. Posten. Mitteilen, was man gerade macht. Aus der Raute wurde ein Hashtag. Und jeder benutzte auf einmal Englische Phrasen. Immer mehr und mehr.
Und mein Kopf war am explodieren.
Rausgerissen, wo ich mich sicher fühlte.
Der totalen Reizüberflutung ausgesetzt.
Auf einmal waren da 10.000 Jugendliche. Und keine Ahnung, wovon sie sprachen.
Drei Jahre lang abgeschottet. Isoliert. Und dann rein ins Wasser. Und verdammt, war das Wasser kalt. Eiskalt.
Und seit Tag eins, fühlte ich mich fremd. Seit Tag eins wollte ich weg.
Nicht zurück nach Polen. Aber einfach weg.
Und ja. Sogar heute. Zwei Jahre später. Fühle ich mich immer noch fremd. Immer noch geht mein Herz auf, wenn ich über Polen rede. Wenn ich polnisch rede. Wenn ich mit jemanden telefoniere, der auch in Polen war. Wenn ich an die drei Jahre zurück denke. Und ich fluche noch immer auf Polnisch.
Und vielleicht werde ich mich immer fremd fühlen. Ob in diesen Land. Oder in Polen. Oder sonst wo. Ja. Es ist besser geworden. Vor allem in den letzten paar Monaten. Doch noch immer fühle ich mich fremd. Fühle ich mich verkehrt. Denke oft wie eine Polin. Und Ignoriere es. Ich liebe die Polnische Kultur. Deren Sprache. Deren Miteinander (deren Homophobie aber eher weniger😂).
Bla bla bla. Fortsetzung kommt. Oder auch nicht.
Und dennoch, ich kam zurück. Und ich war fremd.
Ich dachte auf Polnisch. Ich träumte auf polnisch. Man fragte mich was, ich reagierte auf Polnisch. Ich verwendete die Polnische Grammatik in der deutschen Sprache.
Ich fühlte mich fremd.
Drei Jahre war ich in Polen.
Mit 14 kam ich hin. Mit 17 ging ich.
Drei Jahre im Wald. In drei unterschiedlichen Familien. Und sie alle Sprachen Polnisch. Sie alle waren ein Ersatz für mich. Ein halt. Ein Rahmen, welchen ich so nie hatte. Und jeder einzelne Familie bin ich dankbar.
Drei Jahre, welche ich abgeschottet von der Umwelt war. Keine Ahnung, was "in" und was "out" war. Ich kam nach Polen und ich kannte SVZ noch. ICQ. Und Handys ohne Selfiekamera. Keine Internet-Flat. Es gab keine Hipstars. Und nicht jeder sah gleich aus. Es gab kein What's App. Und kein Messenger. Es gab keine "Famebitches" auf Instagram. Und verdammt, was ist Instagram? Snapchat war ein Fremdwort. Jeder hatte die gleiche SIM - Karte, damit man umsonst anrufen und SMS - Schreiben konnte. Es gab Farid Bang. Bushido und Sido. Okay. Kay One auch noch. Es gab die Emos und die Punks.
Dann. Nach drei Jahren Polen. Drei Jahre im Wald. Ohne Internet. Ohne regelmäßigen Fernseh gucken.
Prasselte alles aufeinmal auf mich ein.
Da gab es dann Handys. Mit Touchscreen. Jeder hatte eins. Früher hatten es nur wenige. Doch da sah man auf einmal bei jeden ein fucking Handy in der Hand. Dann gab es What's App. Und Insta. Und Snapchat. Und iwelche komischen Apps. Dann aufeinmal Selfiekameras. Und wtf wie benutzt man die? Wie mache ich eine Audio? Einfach ins Handy reinreden? Hääääääää? Versteh ich nicht. Kenn ich nicht. Lieder per What's App verschicken. Und Bilder auch. Auf einmal kam es mir vor als ob ich mehr als drei Jahre weg gewesen wäre. Aus Bushido. Sido. Farid Bang und Kay One sind 10.000 neue Rapper geworden. You Tube wurde zum Berufs Traum. Aber was hat es mit diesen Youtubern auf sich? Woher kommen die? Wieso sehen alle gleich aus? Aus der PS2 wurde eine PS4+. Alles hat sich weiter entwickelt. Alles neu.
Aufeinmal trug jeder Nikes. Ich erinnere mich. 6. Klasse. Endlich mein erstes Paar Nikes. Und alle haben sie mich angeschaut. Und heute? Heute hat jeder Nikes. Jeder sieht gleich aus. Das Handy immer mit dabei. Immer unterwegs. Immer am Snappen. Posten. Mitteilen, was man gerade macht. Aus der Raute wurde ein Hashtag. Und jeder benutzte auf einmal Englische Phrasen. Immer mehr und mehr.
Und mein Kopf war am explodieren.
Rausgerissen, wo ich mich sicher fühlte.
Der totalen Reizüberflutung ausgesetzt.
Auf einmal waren da 10.000 Jugendliche. Und keine Ahnung, wovon sie sprachen.
Drei Jahre lang abgeschottet. Isoliert. Und dann rein ins Wasser. Und verdammt, war das Wasser kalt. Eiskalt.
Und seit Tag eins, fühlte ich mich fremd. Seit Tag eins wollte ich weg.
Nicht zurück nach Polen. Aber einfach weg.
Und ja. Sogar heute. Zwei Jahre später. Fühle ich mich immer noch fremd. Immer noch geht mein Herz auf, wenn ich über Polen rede. Wenn ich polnisch rede. Wenn ich mit jemanden telefoniere, der auch in Polen war. Wenn ich an die drei Jahre zurück denke. Und ich fluche noch immer auf Polnisch.
Und vielleicht werde ich mich immer fremd fühlen. Ob in diesen Land. Oder in Polen. Oder sonst wo. Ja. Es ist besser geworden. Vor allem in den letzten paar Monaten. Doch noch immer fühle ich mich fremd. Fühle ich mich verkehrt. Denke oft wie eine Polin. Und Ignoriere es. Ich liebe die Polnische Kultur. Deren Sprache. Deren Miteinander (deren Homophobie aber eher weniger😂).
Bla bla bla. Fortsetzung kommt. Oder auch nicht.
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