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Sonntag, 21. August 2016
Eine bisschen andere Liebesgeschichte
adlerherz, 16:04h
Wow. Da stand sie nun. Rewia. Eine polnische Warmblut Stute. Guckte mich aus neugierigen Augen an. Ich sollte reiten lernen. Ein- bis Zweimal die Woche. Sechs Stunden auf ein kleinen Reiterhof in Polen. Pferde? Kannte ich. Ich fand sie immer schon faszinierend. Reiten? Wollte ich schon immer. Geld hatten wir aber nie dafür. Traute mich nie zu fragen. Wäre zu fett. Zu schwer. Die Pferde würden ja unter mir zusammen brechen. So die Kommentare meiner Brüder. Doch dann. In Polen. Ich solle doch einmal Probereiten. Dann weiter entscheiden. Ich tat es. Auf Rewia. Sie war bereits 21. Sah aber aus wie fünfzehn. Und wenn ich ihre Mähne gemacht habe sogar wie 12. Ich war erschrocken. Sie stand in der Box. Konnte es kaum glauben. Sie war so riesig. Stockmaß von 168cm. Ich putzte sie. Satteln und Hufe machte meine Lehrerin. Dann ging es zum aufsteigen. Leichter als gedacht. Sobald ich auf ihren Rücken saß, war ich die Ruhe selbst. Es war ungewohnt. Die Bewegungen. Der Rythmus. Der Takt. Alles so neu. Aber so toll. M. nahm mich an die Lounge. Führte mich übern Reitplatz. Ich sollte mich an die Bewegungen gewöhnen. Lernen auf ihre Bewegungen zu achten.
Dann Circel. Im Kreis. Schritt. Links herum. Füße aus den Bügeln. Wieder rein. Hochziehen. Hände auf ihre Schultern legen. Wann bewegt sich welches Bein?
Es war leicht für mich. Ich fühlte ihre Bewegungen. Ich saß das erste Mal auf einen Pferd und wusste “Das erste Mal und gan bestimmt nicht mein letztes Mal!!”
In der gleichen Stunde trabten wir das erste Mal. Es war ungewohnt. Aber schön.
Ich lernte eine neue Sprache. Die Sprache der Pferde. Die schönste Sprache der Welt die es gibt.
Danach hieß es absatteln. Putzen. Stall machen. Weide abgehen. Zäune reparieren. Zwischendurch Pfannenkuchen essen. Kaffee trinken. Füttern, Tränken. Spazieren mit M. Die Tage bei M. waren meine Lieblingstage. Meine Woche ging nicht von Montag bis Sonntag. Sondern von “Tag bei M. Bis nächsten Tag bei M.”
Ich ging da regelmäßig hin. Wenn es hoch kam drei mal die Woche. Ich kam schnell voran. Es machte mir Spaß. Sehr sogar. Neben den praktischen lernte ich eine Menge Theorie. M. und ich saßen in ihrer kleinen Küche. Bei Kaffee und polnischen Twarog (Quark ähnlich ). Redeten. Lasen Bücher. Diskutierten über Unterschiedliche Trainingsmöglichkeiten. Welches Futter für welches Pferd? Was muss man wissen? Was darf man auf gar keinen Fall?
Ich lernte alles. Ja wirklich alles. Ich liebte die Stunden mit M. und den Pferden.
Ich ritt schnell ohne Lounge. Schon bald ritten M. und ich gemeinsam. Wow. Ich bewunderte sie dafür, wie geschmeidig es aussah. SO. Will ich auch reiten. Es sah so schön. So toll. So leicht.
Schritt und Trab beherrschte ich nun fast perfekt. Rewia und ich waren ein eingespieltes Team. Schon bald begrüßte sie mich mit einem Schnauben, wenn ich in den Stall reinkam. Schmiegte ihren Kopf an meine Schulter. Ich war fasziniert von ihr. Egal was war. War ich bei ihr, war ich ruhig. Auf ihren Rücken fühlte ich mich frei. Ich liebte es zu reiten. Jede Sportart die ich mache. Jede Tätigkeit. Ich fordere immer das Risiko heraus. Will immer das Maximum. Will alles. Egal, wie hoch das Risiko. Nicht mit Rewia. Nicht mit Pferden. Da heißt es gemeinsam zu lernen. Gemeinsam voran zu kommen. Auf das Pferd achten. Wie viel kann ich ihr noch zumuten? Wie viel mir?
Was denkt? Was sieht sie? Wovor kann sie sich erschrecken? Es ist ein Zusammenspiel.
Oft ritten wir aus. Mal zu zweit. Dann mal mit K. Es war toll. Durch den Wald. Im Galopp. Bergauf. Bergab. Auf den Rücken eines Pferdes sieht die Welt ganz anders aus. Du musst anders Denken.
Es ist jedes Mal bezaubernd gewesen. Ein wahnsinns Gefühl.
Irgendwann durfte ich ihre anderen Pferde reiten. Ich bin alle geritten. Alle auser Babcia (z. D Oma) und Rywalka.
Erst Rewiach. Ein sturer Hengst. Total verschmust. Ein perfekt trainiertes Pferd. Sowie alle Pferde von M. Dann Rywalka. Und als ich Rywalka reiten durfte. Da wusste ich, ich habe es geschafft. Sie wurde nur von M. Geritten. Und stand seit zwei Jahren. Denn ihr Mitbewohner ritt kaum noch. Leider. Denn S. war ein guter Reiter. Genauso wie M. Alle beide haben Medailien gewonnen. Und Rywalka war S. Pferd. Ich war die erste die sie reiten durfte. Sie war steif. Lief nicht gut unterm Sattel. Nach zwei Monaten lief sie super. Wir waren ein gutes Team. Sie war empfindlicher. Sensibler. Schreckhafter als Rewia. Ob im Gelände oder auf dem Reitplatz. Sie war komplett anders. Und sie war schnell. Sehr sogar. Ich habe sie geliebt. Rewia auch. Aber Rywalka war noch einmal anders. Eine größere Herausforderung. Ich ritt sie das erste mal ohne Sattel. Unglaubliches Gefühl. Ich spürte jede einzelne Bewegung von ihr. Ich spürte jeden Muskel. Ich spürte ihre Wärme. Es war einfach so wundertoll. Im Trab war es erst bisschen wackelig. Vor allem in den Kurven. Aber wozu hat ein Pferd eine Mähne? Ja. Zaumzeug trug sie. Benutzte ich aber seit langen nicht mehr. Bei ihr reichten mitlerweile die leichtesten Signale. Körpergewicht. Beine. Mehr nicht. Ich liebte es. Genoss es jedesmal.
Irgendwann ritt ich Kasztan. Der größte. Und der dickste im Stall. 179cm Stockmaß. Zwischen uns passte die Chemie nicht. Es war nicht MS Pferd. Es war Ks Pferd. Anders geritten. Es war OK. Aber es passte mit uns nicht. Hin und wieder ritt ich ihn. Nicht oft. Meistens Rewia und Rywalka.
Nachdem ich Rywalka oft ohne Sattel ritt, war Rewiach dran. Ich war nervös. Er war anders. Hatte einen anderen Gang. Ihn auszusitzen im Trab war schwer. Er warf einen aus den Sattel. Egal. Ich wolte es unbedingt versuchen. Es klappte. Es war ungewohnt. Im Schritt klappte es. Im Trab auch. Fast. Dann kam eine Kurve. Rechtsherum. Zu scharf abgebogen. Bin runtergerutscht. Nichts passiert. Rewiach blieb stehen. Schaute mich verdutzt an. Ich musste schmunzeln. Weiter ging es. Diesmal allerdings mit Sattel.
Ich ritt bei jeden Wetter. Bei Sonnenschein. Bei Wind und Regen. Bei Schneefall und Minus Graden. Es war mir egal, wie verfroren ich hinterher war. Es tat jedes Mal gut. Und wenn meine Füße eefroren waren, dann saß man vorm Kamin bei einer Tasse Kaffee und wärmte sich auf. Umd hinterher wieder raus. Denn Pferde muss man bei jeden Wetter versorgen. Es war eine tolle Zeit.
Doch das Ende nahte viel zu schnell. Ich musste nach Deutschland zurück. Das letzte Mal reiten. Wir ritten aus. Ab ans Wasser. Es war wundervoll. Doch es fiel mir schwer Abschied zu nehmen. Zu sehr sind mir die Pferde und M. ans Herz gewachsen. Hier Fühlte ich mich wohl. Konnte runterkommen. Ausschalten. Ich war danach in mehreren Stalls in Deutschland. Aber nirgendwo war es wie in Polen. Wie bei M. Es fehlt mir. Ich würde alles tun. Ja wirklich alles um dort wieder reiten zu können. Ich saß seit dem auf viele unterschiedliche Pferde. Auf Western Pferde. Hochausgebildete Turnierpferde. Doch keins reichte das Wasser mit den in Polen. Ich vermisse es. Und ich hoffe sehr, dass ich eines Tages nochmal durch die Wälder reiten darf. Noch einmal mit Rewia im Galopp über den Reitplatz donnern darf. Und. Ganz vielleicht. Wenn ich soweit bin. Mit Rewia. Ohne alles. Über die Felder preschen darf.
Ich liebe Pferde einfach. Denn Pferde sind ehrlich. Sie zeigen einen offen umd ehrlich ob sie dich mögen. Ob du was falsch machst.
Und ich bin M. und S. so unglaublich dankbar, dass sie mir die Sprache und den Umgang mit Pferde zeigten.
"Es ist nicht schwer, ein Pferd zu lieben. Aber es ist schwer, von einen Pferd geliebt und respektiert zu werden...! "
Polnisches Sprichwort
Dann Circel. Im Kreis. Schritt. Links herum. Füße aus den Bügeln. Wieder rein. Hochziehen. Hände auf ihre Schultern legen. Wann bewegt sich welches Bein?
Es war leicht für mich. Ich fühlte ihre Bewegungen. Ich saß das erste Mal auf einen Pferd und wusste “Das erste Mal und gan bestimmt nicht mein letztes Mal!!”
In der gleichen Stunde trabten wir das erste Mal. Es war ungewohnt. Aber schön.
Ich lernte eine neue Sprache. Die Sprache der Pferde. Die schönste Sprache der Welt die es gibt.
Danach hieß es absatteln. Putzen. Stall machen. Weide abgehen. Zäune reparieren. Zwischendurch Pfannenkuchen essen. Kaffee trinken. Füttern, Tränken. Spazieren mit M. Die Tage bei M. waren meine Lieblingstage. Meine Woche ging nicht von Montag bis Sonntag. Sondern von “Tag bei M. Bis nächsten Tag bei M.”
Ich ging da regelmäßig hin. Wenn es hoch kam drei mal die Woche. Ich kam schnell voran. Es machte mir Spaß. Sehr sogar. Neben den praktischen lernte ich eine Menge Theorie. M. und ich saßen in ihrer kleinen Küche. Bei Kaffee und polnischen Twarog (Quark ähnlich ). Redeten. Lasen Bücher. Diskutierten über Unterschiedliche Trainingsmöglichkeiten. Welches Futter für welches Pferd? Was muss man wissen? Was darf man auf gar keinen Fall?
Ich lernte alles. Ja wirklich alles. Ich liebte die Stunden mit M. und den Pferden.
Ich ritt schnell ohne Lounge. Schon bald ritten M. und ich gemeinsam. Wow. Ich bewunderte sie dafür, wie geschmeidig es aussah. SO. Will ich auch reiten. Es sah so schön. So toll. So leicht.
Schritt und Trab beherrschte ich nun fast perfekt. Rewia und ich waren ein eingespieltes Team. Schon bald begrüßte sie mich mit einem Schnauben, wenn ich in den Stall reinkam. Schmiegte ihren Kopf an meine Schulter. Ich war fasziniert von ihr. Egal was war. War ich bei ihr, war ich ruhig. Auf ihren Rücken fühlte ich mich frei. Ich liebte es zu reiten. Jede Sportart die ich mache. Jede Tätigkeit. Ich fordere immer das Risiko heraus. Will immer das Maximum. Will alles. Egal, wie hoch das Risiko. Nicht mit Rewia. Nicht mit Pferden. Da heißt es gemeinsam zu lernen. Gemeinsam voran zu kommen. Auf das Pferd achten. Wie viel kann ich ihr noch zumuten? Wie viel mir?
Was denkt? Was sieht sie? Wovor kann sie sich erschrecken? Es ist ein Zusammenspiel.
Oft ritten wir aus. Mal zu zweit. Dann mal mit K. Es war toll. Durch den Wald. Im Galopp. Bergauf. Bergab. Auf den Rücken eines Pferdes sieht die Welt ganz anders aus. Du musst anders Denken.
Es ist jedes Mal bezaubernd gewesen. Ein wahnsinns Gefühl.
Irgendwann durfte ich ihre anderen Pferde reiten. Ich bin alle geritten. Alle auser Babcia (z. D Oma) und Rywalka.
Erst Rewiach. Ein sturer Hengst. Total verschmust. Ein perfekt trainiertes Pferd. Sowie alle Pferde von M. Dann Rywalka. Und als ich Rywalka reiten durfte. Da wusste ich, ich habe es geschafft. Sie wurde nur von M. Geritten. Und stand seit zwei Jahren. Denn ihr Mitbewohner ritt kaum noch. Leider. Denn S. war ein guter Reiter. Genauso wie M. Alle beide haben Medailien gewonnen. Und Rywalka war S. Pferd. Ich war die erste die sie reiten durfte. Sie war steif. Lief nicht gut unterm Sattel. Nach zwei Monaten lief sie super. Wir waren ein gutes Team. Sie war empfindlicher. Sensibler. Schreckhafter als Rewia. Ob im Gelände oder auf dem Reitplatz. Sie war komplett anders. Und sie war schnell. Sehr sogar. Ich habe sie geliebt. Rewia auch. Aber Rywalka war noch einmal anders. Eine größere Herausforderung. Ich ritt sie das erste mal ohne Sattel. Unglaubliches Gefühl. Ich spürte jede einzelne Bewegung von ihr. Ich spürte jeden Muskel. Ich spürte ihre Wärme. Es war einfach so wundertoll. Im Trab war es erst bisschen wackelig. Vor allem in den Kurven. Aber wozu hat ein Pferd eine Mähne? Ja. Zaumzeug trug sie. Benutzte ich aber seit langen nicht mehr. Bei ihr reichten mitlerweile die leichtesten Signale. Körpergewicht. Beine. Mehr nicht. Ich liebte es. Genoss es jedesmal.
Irgendwann ritt ich Kasztan. Der größte. Und der dickste im Stall. 179cm Stockmaß. Zwischen uns passte die Chemie nicht. Es war nicht MS Pferd. Es war Ks Pferd. Anders geritten. Es war OK. Aber es passte mit uns nicht. Hin und wieder ritt ich ihn. Nicht oft. Meistens Rewia und Rywalka.
Nachdem ich Rywalka oft ohne Sattel ritt, war Rewiach dran. Ich war nervös. Er war anders. Hatte einen anderen Gang. Ihn auszusitzen im Trab war schwer. Er warf einen aus den Sattel. Egal. Ich wolte es unbedingt versuchen. Es klappte. Es war ungewohnt. Im Schritt klappte es. Im Trab auch. Fast. Dann kam eine Kurve. Rechtsherum. Zu scharf abgebogen. Bin runtergerutscht. Nichts passiert. Rewiach blieb stehen. Schaute mich verdutzt an. Ich musste schmunzeln. Weiter ging es. Diesmal allerdings mit Sattel.
Ich ritt bei jeden Wetter. Bei Sonnenschein. Bei Wind und Regen. Bei Schneefall und Minus Graden. Es war mir egal, wie verfroren ich hinterher war. Es tat jedes Mal gut. Und wenn meine Füße eefroren waren, dann saß man vorm Kamin bei einer Tasse Kaffee und wärmte sich auf. Umd hinterher wieder raus. Denn Pferde muss man bei jeden Wetter versorgen. Es war eine tolle Zeit.
Doch das Ende nahte viel zu schnell. Ich musste nach Deutschland zurück. Das letzte Mal reiten. Wir ritten aus. Ab ans Wasser. Es war wundervoll. Doch es fiel mir schwer Abschied zu nehmen. Zu sehr sind mir die Pferde und M. ans Herz gewachsen. Hier Fühlte ich mich wohl. Konnte runterkommen. Ausschalten. Ich war danach in mehreren Stalls in Deutschland. Aber nirgendwo war es wie in Polen. Wie bei M. Es fehlt mir. Ich würde alles tun. Ja wirklich alles um dort wieder reiten zu können. Ich saß seit dem auf viele unterschiedliche Pferde. Auf Western Pferde. Hochausgebildete Turnierpferde. Doch keins reichte das Wasser mit den in Polen. Ich vermisse es. Und ich hoffe sehr, dass ich eines Tages nochmal durch die Wälder reiten darf. Noch einmal mit Rewia im Galopp über den Reitplatz donnern darf. Und. Ganz vielleicht. Wenn ich soweit bin. Mit Rewia. Ohne alles. Über die Felder preschen darf.
Ich liebe Pferde einfach. Denn Pferde sind ehrlich. Sie zeigen einen offen umd ehrlich ob sie dich mögen. Ob du was falsch machst.
Und ich bin M. und S. so unglaublich dankbar, dass sie mir die Sprache und den Umgang mit Pferde zeigten.
"Es ist nicht schwer, ein Pferd zu lieben. Aber es ist schwer, von einen Pferd geliebt und respektiert zu werden...! "
Polnisches Sprichwort
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